
Wir sind Asylindustrie?
Dass unser offener Brief an den Oberbürgermeister nicht jedem gefällt war klar, aber welche falschen Behauptungen aufgestellt werden ist einfach unfassbar.
Eigentlich sollte man auf gewisse Vorwürfe nicht eingehen, aber manchmal ist es einfach nötig. Vor allem, wenn eine Behauptung so falsch ist wie die von Barbara Lässig.
Sie selbst hat eine beispiellose politische Karriere hinter sich: begonnen zu DDR-Zeiten bei der SED, dann zur PDS, von dort zur FDP und jetzt natürlich AfD. Die Dame hat also alles mitgenommen, was es so gibt.
In ihrem Beitrag auf Facebook von Montag dem 20.03.2023 schreibt sie wortwörtlich, dass wir an den Geflüchteten verdienen würden und wir unsere Aufgabe ernst nehmen sollten.

Wir als Verein möchten an dieser Stelle betonen, dass unsere Arbeit ausschließlich ehrenamtlich ist und dass wir uns zum momentanen Zeitpunkt rein aus Spenden finanzieren, um Geflüchteten und Deutschen zu helfen, egal bei welchen Belangen.
Natürlich geben wir unser Bestes, die Menschen, die wir betreuen, so gut wie es die Umstände in dieser Stadt zulassen zu integrieren und zu unterstützen.
Nicht zuletzt deshalb haben bei unseren Hilfsgütertransporten ins Ahrtal im Jahr 2021 Geflüchtete aus Syrien und Libyen mit angepackt, sind die Touren gefahren und haben Hilfsgüter organisiert.
Auch feiern wir im Verein jedes Jahr mit unseren Freunden egal welcher Religion gemeinsam Weihnachten, Ostern oder auch die Feste, die in Ihren Religionen und Kulturen eine große Rolle spielen.
Aus unseren Erfahrungen mit Geflüchteten und Migrant:innen können wir größtenteils nur positives berichten. Auch wenn es immer wieder Momente gibt, wo man ein wenig mehr Arbeit und Energie reinstecken muss. Aber auch hier ist es völlig egal, ob wir von Geflüchteten oder Deutschen sprechen – manche Menschen brauchen länger, um unsere Hilfe anzunehmen und den richtigen Weg zu finden.
Außerdem können wir von den von uns betreuten Familien und Alleinstehenden sagen, dass der Wille zur Integration sehr wohl da ist, aber der Weg dorthin oft von Vorurteilen und Paragraphen verbaut ist.
Nicht zuletzt die Panikmache und Desinformation von AfD und vergleichbaren Gruppierungen macht den Weg zur gelungenen Integration für sehr viele Menschen lang und steinig.
Obwohl wir in vielen Bereichen einen Mangel an Arbeitskräften haben, werden Geflüchtete vor allem im Handwerk als Arbeitskräfte kategorisch abgelehnt.
Der Weg für Menschen mit einer anderen Herkunft in ein besseres oder integrierteres Leben wird an vielen Stellen in dieser Stadt bzw. Bundesland blockiert. Auf dem Wohnungsmarkt ist es für jeden Deutschen schon schwer, Wohnraum zu finden. Kommt eine nicht-deutsche Herkunft dazu oder eine andere Hautfarbe oder Religion, dann ist es mit der Wohnungssuche wie beim Lotto spielen.
Warum wir uns in unserem offenen Brief direkt mit Dresden Weißig beschäftigen, sollte klar auf der Hand liegen: Wir sind selbst im Hochland ansässig, wir kennen die Menschen hier und wissen wovon wir reden. Um andere Stadtteile kümmern sich andere Vereine und wir können nicht für Stadtteile sprechen, über die wir nichts wissen.
Eins ist klar: der Dialog muss überall geführt werden, nicht nur in Weißig! Der Dialog ist für alle Seiten wichtig, damit Vorurteile abgebaut werden und die Menschen Antworten auf ihre Fragen erhalten.
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