
Mythen über Migration: Was wirklich stimmt – und was nicht
Fakten gegen Vorurteile – und warum wir differenzieren müssen
Migration gehört längst zur Realität – in Deutschland, in Europa, weltweit. Trotzdem werden Migrant:innen oft pauschal abgewertet, als Gefahr inszeniert oder unter Generalverdacht gestellt. Besonders in ländlichen Regionen oder unter dem Druck rechtspopulistischer Stimmen werden viele Arbeitgeber verunsichert – und Migrant:innen pauschal ausgeschlossen.
„Es ist einfach traurig, dass Einzelfälle auf die Masse übertragen werden – und dadurch viele gar keine Chance bekommen. Es gibt auch Deutsche, die sich auf der Arbeit anderer ausruhen – sind deshalb alle faul? Nein. Genauso wenig wie alle Menschen aus anderen Herkunftsländern.“, sagt ein Teammitglied von International Career Harbour.
„Und es macht mich wütend, dass eine lautstarke Minderheit – oft aus dem AfD-Umfeld – so viel Angst verbreitet, dass manche Arbeitgeber aus Sorge vor Anfeindungen keine Migranten mehr einstellen.“
In diesem Artikel nehmen wir drei der am häufigsten gehörten Vorurteile auseinander – mit Fakten, praktischen Erfahrungen und echten Beispielen.
🧠 Mythos 1: „Die wollen doch gar nicht arbeiten“
Falsch. Viele unserer Teilnehmer:innen investieren Zeit, Energie – und ihr ganzes Erspartes – in den legalen Weg nach Deutschland.
Ein Beispiel aus Marokko:
Ein junger Mann mit Abitur arbeitet seit seinem 15. Lebensjahr im Verkauf, besucht nebenbei Sprachkurse und spart jeden Cent für die Anerkennung seiner Unterlagen. Sein Ziel: eine Ausbildung als Berufskraftfahrer oder Mechatroniker in Deutschland.
Er tut alles, was möglich ist – weil er arbeiten will.
💬 Mythos 2: „Die nehmen Frauen nicht ernst“
Unsere Beratung wird in der ersten Phase fast ausschließlich von Frauen durchgeführt – und wird dabei von allen Seiten mit Respekt und Hochachtung begegnet, auch von männlichen Bewerbern oder Partnern in Marokko und der Türkei.
Gerade in Marokko verändert sich viel: Frauen sind selbstständig, führen Unternehmen, leiten Sprachschulen. Wer nach Deutschland will, weiß: Gleichberechtigung ist hier nicht verhandelbar. Und wer diesen Weg wählt, bringt oft schon ein hohes Maß an Respekt mit.
🪙 Mythos 3: „Die wollen nur in die Sozialsysteme“
Ein junger Iraner, der aufgrund politischer Verfolgung floh, wartete monatelang auf eine Arbeitserlaubnis. In dieser Zeit half er ehrenamtlich und unbezahlt bei uns – als Dolmetscher, als Unterstützer, als Mensch.
Nicht, weil er musste – sondern, weil er Verantwortung übernehmen wollte.
Viele Migrant:innen kommen nicht, um Leistungen zu beziehen – sondern um zu arbeiten. Aber wenn legale Wege fehlen oder blockiert werden, bleibt ihnen oft nur der gefährliche Umweg.
✅ Fazit: Menschen sind keine Klischees – sondern Potenzial
Was wir bei International Career Harbour erleben, ist nicht Bedrohung, sondern Bereicherung.
Diese Menschen füllen Lücken – und bringen dabei etwas mit, das in unserer Gesellschaft manchmal verloren geht:
👉 Zusammenhalt
👉 Respekt vor dem Alter
👉 Verantwortung füreinander
👉 Ein echtes Gespür für gesellschaftliche Verantwortung
Sie wollen beitragen, nicht ausnutzen. Sie wollen Teilhabe, nicht Kontrolle.
Und ja – in manchen Fragen stehen sie noch am Anfang. Aber das liegt nicht an bösem Willen, sondern oft an fehlender Bildung im Herkunftsland. Dafür gibt es Bildung, Begleitung – und Projekte wie unseres.
Wir können von diesen Menschen oft mehr lernen, als sie von uns.
Aber dafür müssen wir sie endlich als das sehen, was sie sind:
Menschen. Chancen. Partner für unsere Zukunft.
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👉 www.zivd.de/projekte/international-career-harbour
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